Kraft.Werk 21 – 1

KRAFT:WERK
Group Show @NOEDOK St. Pölten
Stadtmuseum St. Pölten
Prandtauerstraße 2
3100 St. Pölten
Juni 2021

 

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Interview mit Werner Harauer vom City-Flyer zur Ausstellung Kraft:Werk, 2021


Abstrakte Malerei lässt sich von einem Laien oft schwer deuten. Die Werkserie „New Order“ von Florian Nährer, die derzeit in der Gruppenausstellung KRAFT : WERK im NÖDOK zu sehen ist, macht dabei keine Ausnahme. Die ausgestellten Bilder des Schülers von Prachensky und Obholzer sind Dokumente eines erzwungenen einjährigen Rückzugs. Sie vermitteln Ordnung in einer immer chaotischer werdenden Welt.

City-Flyer: Abstrakte Malerei fällt unter “Nischenprogramm”. Hast du ein Bild von den Menschen, die sich für deine Kunst interessieren, die deine Werke kaufen?

Florian Nährer: Ich bin immer wieder überrascht, wieviele und unterschiedliche Menschen sich für meine neue Werkserie, die ich selbst für sehr sperrig und wenig zugänglich halte, interessieren.

CF: Ich hab das Bild vom Künstler vor Augen, der sich an einem Thema abarbeitet. Welches Thema steht bei dir im Mittelpunkt?

Florian Nährer: Das ist ganz unterschiedlich. Am Beispiel der neuen Serie „New Order“ kann ich dir sagen, dass ich mich mit dem Thema „Hardedge“ (abstrakte Kunstrichtung, d. Red.) schon zu Akademiezeiten beschäftigt habe. Bin dann 1999 angestanden, weil ich mit dem Material, das mir damals zu Verfügung stand, nicht weitergekommen bin. Vor einem Jahr habe ich es jedoch wieder aufgegriffen, weil ich diese wunderbaren MDF Platten als Bildträger entdeckt habe. Sie ermöglichen es mir heute exakter und mehrschichtiger zu arbeiten. Manche Themen kommen also nach vielen Jahren wieder, wenn ich darin noch Entwicklungspotential sehe.

CF: Ein wiederkehrendes Motiv in deinen Bildern ist die Ordnung. Hat Ordnung für dich eine große Bedeutung?

Florian Nährer: Ordnung bedeutet für mich Freiheit, weil ich grundsätzlich ein chaotischer Mensch bin und sehr spontan lebe. Erst durch einen streng geregelten Tagesablauf kann all das unterbringen was mir wichtig ist. Wenn du so willst ist die Ordnung für mich besonders im Alltag existentiell.

CF: “Ordnung” ist ein problematischer Begriff. Eine deiner Ausstellungen im letzten Jahr hieß “New Order”. Der Begriff “New (World) Order” ist ein Kampfbegriff der Neuen Rechten in den USA, mit dem sie eine neue Weltordnung durch demokratisch nicht legitimierte “Eliten” heraufbeschwören.

Florian Nährer: Meine „neue Ordnung“ ist ganz und gar nicht politisch gemeint. Jedes Bild bedarf einer eigenen neuen Ordnung.
Mit jeder neuen Arbeit kann ich wieder ganz neu anfangen, um ein kleines, sauberes, harmonisches „Universum“ zu erschaffen. Immer wieder neu anfangen zu dürfen ist ein Privileg. Vielleicht hat das auch seine Wurzeln in der christlichen Tradition der Vergebung.

CF: Ordnung bedeutet immer (Selbst)Beschränkung, während Unordnung Freiheiten zulässt. Bis zu dem Punkt, wo Unordnung in Chaos mündet, das wiederum Anarchie begünstigt. Bietet die Ordnung in deinen Bildern Halt?

Florian Nährer: Innerhalb meiner Ordnung bin ich total frei. Wenn man genau hinschaut sind die Bilder ja nicht so exakt gemalt, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Zwischen den Grenzen spielt es sich ab.
Vielleicht liegt der Grund dafür in der Prägung durch meine zwei Professoren an der Akademie: Markus Prachensky und Walter Obholzer. Der Erste ist der gestischen informellen Malerei zuzurechnen und der Zweite hat seine Bilder sehr exakt und konstruiert gemalt. Wahrscheinlich bin ich das geistige Kind der beiden.

CF: Viel ist heute von Freiheit die Rede, die immer mehr zugunsten der Sicherheit zurückgenommen wird. Im Zweifelsfall ziehen die meisten Menschen Sicherheit vor. Du bewegst dich mit deiner abstrakten Malerei auf sicherem Terrain. Sie tut niemandem weh, sie hat prominente Vorläufer, …

Nährer: Das stimmt wirklich. Ich bin selber oft sehr überrascht, wieviele unterschiedliche Menschen-(gruppen) sich auf diese Art der Hardedge-Malerei einigen können. Aber um Sicherheit zugunsten von Anerkennung ging es mir mit meiner Kunst nie. Oftmals verunsichert mich die breite Zustimmung mehr als Kritik.

CF: In einem Artikel über dich wurden “Grenzen” thematisiert. Ich finde das Thema “Grenzen” hochspannend. Grenzen sind lästig aber unumgänglich. Ein Nationalstaat ohne Grenze ist kein Nationalstaat. Ein Organismus ohne ein Innen und ein Außen ist keiner. Deine abstrakten Flächen weisen ebenfalls ein Innen und ein Außen auf. Doch manchmal gibt es Übergänge von einer Fläche in die andere. Ist das eine Konzession an die Realität, in der es nie scharf gezeichnete Grenzen gibt.

Nährer: Grenzen bestehen, wie du richtig sagst, in allen Lebensbereichen. Wenn ich meine Wohnungstüre hinter mir schließe, dann ist das auch eine Form von Grenze, die ich errichte. Ich sperre alle anderen dadurch aus. Das findet in der Gesellschaft eine hohe Akzeptanz.
Die Frage, die ich mir aber im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise stelle ist: Wieviel Gewalt sind wir bereit anzuwenden, um diese Grenz-ordnung aufrecht zuhalten? Was wird vorher kippen? Unser Wertesystem oder unsere Grenzzäune? Ich möchte und kann als Künstler aber keine Antworten auf diese Fragen geben. Politische Kunst, die uns genau erklärt was richtig und was falsch ist, interessiert mich nicht. Sie hat immer ein Ablaufdatum, sodass sie in 20 Jahren möglicherweise gar nicht mehr verstanden werden kann.

CF: Du setzt dich auch mit religiösen Themen auseinander. Religion ist heute zum Minenfeld geworden. Ich denke nur an die öffentlichen Auseinandersetzungen wegen der Kunst von Hermann Nitsch. Ist das von dir strategisches Kalkül? Weil ein Skandal à la Nitsch die Bekanntheit pusht, oder steckt da ein echtes Anliegen dahinter?

Nährer: Das Minenfeld ist ja bereits viel größer geworden. Echte inhaltliche Diskussionen sind in dieser Zeit, in der wir leben, aus ideologischen Gründen gar nicht mehr möglich. Denken wir an Themen wie “Ausländer”, “Corona” oder “Abtreibung”. Es ist viel leichter sich gegenseitig in ideologische Schubladen zu stopfen, anstatt den Argumenten der anderen zuzuhören.
Provokation kann ein probates, künstlerisches Mittel sein, um uns wieder wach zu rütteln und aus der eigenen Bubble zu steigen.
Provokation um im ihrer selbst Willen, ist mir zu wenig. So was regt kurz auf, ist aber nicht nachhaltig.

CF: Religion war die längste Zeit das dominante Thema in der Kunst. Heute ist sie nur mehr Randerscheinung. Welche Position kann ein Künstler heute noch einnehmen, um eine neue Facette der Religion offenzulegen?

Nährer: Wenn mich jemand zu meiner religiösen Einstellung befragt, wird er eine klare Antwort bekommen. Ich möchte aber künstlerisch nicht immer die gleichen Themen behandeln, das langweilt mich und auch die Besucher.
Ich entwickle mich ja auch weiter und gehe durch verschiedene Phasen meines Lebens, die mir immer neue Fragen aufgeben. Meine Kunst verändert sich laufend. Ich möchte weitergehen und schauen was da noch kommt.

CF: Eine Ausstellung von dir im Jahr 2017 hieß „Civitas Dei“, also “Gottesstaat”. Das klingt für manche nach Bedrohung und für manche nach Verheißung.

Nährer: Den Begriff “Gottesstaat” verbinden wir heute mit islamistischen Terror des IS und seiner Bedrohung. Aber diese Idee ist schon so viel älter als der Islam. Die Beschäftigung damit hat mich zu Platon in die Antike oder bis nach Südamerika geführt, als dort Jesuitenpadres einen autonomen christlichen Staat gründen wollten, um die Bevölkerung vor der Sklaverei und Ermordung zu beschützen.
Mich interessieren immer beide Seiten eines Themas. Diese zu beleuchten und dann zu beobachten, was das mit dem Betrachter macht, fasziniert mich.

CF: Du beschäftigst dich auch mit fernöstlichen Religionen. Korrespondieren diese mit deiner Kunst? Ich bringe abstrakte Malerei gut mit asiatischen Religionen zusammen. Bei christlichen Fragestellungen wäre Abstraktion nicht meine erste Wahl. Ist das komisch?

Nährer: Leider ist die christliche Mystik völlig unterbewertet und in Vergessenheit geraten. Das ist vor allem die Schuld der Kirche selbst, sie hat diesen wertvollen Schatz verkommen lassen. Wenn wir aber zurück schauen, dann hat das Christentum wunderbare Lehrmeister wie Teresa von Avila oder Johannes vom Kreuzhervorgebracht. Sie berichten von Gottes – und Daseinserfahrungen die denen, östlicher Gurus und Lehrmeistern sehr ähnlich sind.
Zenmeditation ist mir nicht fremd. Mit ihrer radikalen Hinwendung zum Hier und Jetzt ist sie einigen christlichen Meditationsformen, die ich kennenlernen durfte sehr nahe. Möglicherweise schwingt das in den neuen Bildern mit.

CF: Ich habe folgenden Satz im Standard gefunden: “Denn er (Florian Nährer) ist sich sicher, dass man unsere Gegenwart in ferner Zukunft noch als Goldenes Zeitalter bezeichnen wird.” Ein beunruhigender, ja deprimierender Satz. Wie kommst du darauf?

Nährer: Den Satz habe ich vor Corona gesagt. Aber für mich hat er auch heute seine Gültigkeit nicht verloren.
Wir alle jammern auf sehr, sehr hohem Niveau. In allen Lebensbereichen, wirtschaftlich, gesundheitlich, etc. geht es uns aber heute so gut wie noch nie zuvor. Wir alle besitzen so viel wie noch nie zuvor.
Wenn ich sage `Goldenes Zeitalter`, dann soll es uns nicht deprimieren, sondern ermutigen das Gute zu sehen und unser Leben verantwortungsbewusst zu genießen, auch im Hinblick auf die Schöpfung.

CF: Wir haben bisher einige spannende Fragen behandelt, die im Corona-Jahr an Brisanz gewonnen haben. Ordnung – Grenzen – Sicherheit – Heilsversprechen. Alles deine Themen und das seit Jahren. Hast du explizit auf Corona reagiert? Hatte die Pandemie Einfluss auf deine neuen Werke?

Nährer: Ich habe viel Zeit im Atelier verbracht und die neue Werkserie „New Order“ begonnen. Wenn du so willst, dann ist sie meine Reaktion auf diese besondere Epoche. Es ist eine Serie, die sehr ruhig und beschaulich daherkommt. Das öffentliche Leben ist 2020 zum Erliegen gekommen. Meine Familie und ich lebten wie so viele in dieser Zeit sehr zurückgezogen. Wir haben versucht das Beste daraus zu machen.

CF: Du bist ein Freigeist und lässt dich keiner Kunstrichtung zuordnen. Momentan bewegst du dich wieder im Abstrakten. Gibt es einen Grund für deine Hinwendung zur Abstraktion?

Nährer: Am Anfang einer Serie steht bei mir immer ein Thema, das mich berührt und beschäftigt. Erst dann stelle ich mir die Frage, mit welcher Technik ich das am Besten umsetzen kann. Und so kann es sein, dass Arbeiten von mir ganz unterschiedlich ausschauen.

CF: Ein Ausstellungsbesuch war im letzten Jahr – mit Einschränkungen – möglich und du hast auch fleißig ausgestellt. Kannst du uns schon Termine für das zweite Halbjahr nennen?

Nährer: Die Ausstellung im Dok (Dokumentationszentrum für moderne Kunst, d. Red.) läuft noch bis Ende Juni.
Im Juli werde ich in Innsbruck in der Galerie Mathias Mayr ausstellen und im Oktober gibt eine große Gruppenausstellung im Museum Kitzbühel, auf die ich mich schon sehr freue.
Andere Ausstellungsprojekte und ein Kunst am Bau Projekt sind derzeit noch in Planung.

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Interview with Werner Harauer from City-Flyer on the exhibition Kraft:Werk, 2021


Abstract painting is often difficult to interpret by a layman. The series of works "New Order" by Florian Nährer, currently on view in the group exhibition KRAFT : WERK at the NÖDOK, Lower Austria is no exception. The exhibited pictures by the former student of Prachensky and Obholzer are documents of an enforced one-year retreat. They convey order in a world that is becoming increasingly chaotic.

City Flyer: Abstract painting falls under "niche program." Do you have a picture of the people who are interested in your art, who buy your works?

Florian Nährer: I am always surprised how many and different people are interested in my new series of works, which I myself consider very bulky and not very accessible.

CF: I have the image of the artist working on a theme in mind. Which theme do you focus on?

Florian Nährer: It's very different. Taking the new series "New Order" as an example, I can tell you that I already dealt with the subject of "Hardedge" (abstract art movement, editor's note) in my academy days. Then I stopped in 1999 because I didn't get any further with the material I had at that time. A year ago, however, I took it up again because I discovered these wonderful MDF boards as a picture carrier. They allow me to work more precisely and in more layers today. So some themes come back after many years, when I still see potential for development in them.

CF: A recurring motif in your paintings is order. Does order have a great significance for you?

Florian Nährer: Order means freedom for me, because I am basically a chaotic person and live very spontaneously. Only through a strictly regulated daily routine can accommodate all that is important to me. If you like, order is existential for me, especially in everyday life.

CF: "Order" is a problematic term. One of your exhibitions last year was called "New Order." The term "New (World) Order" is a fighting term of the New Right in the USA, with which they conjure up a new world order by democratically non-legitimized "elites".

Florian Nährer: My "new order" is not meant politically at all. Every picture needs its own new order.
With each new work I can start all over again to create a small, clean, harmonious "universe". To be allowed to start again and again is a privilege. Perhaps this also has its roots in the Christian tradition of forgiveness.

CF: Order always means (self-)restriction, while disorder allows freedom. To the point where disorder leads to chaos, which in turn fosters anarchy. Does the order in your pictures offer support?

Florian Nährer: Within my order I am totally free. If you look closely, the pictures are not painted as precisely as they might seem at first glance. It takes place between the boundaries.
Perhaps the reason for this lies in the influence of my two professors at the Academy: Markus Prachensky and Walter Obholzer. The first belongs to gestural informal painting and the second painted his pictures in a very precise and constructed way. I am probably the spiritual child of both of them.

CF: There is a lot of talk today about freedom, which is increasingly being withdrawn in favor of security. When in doubt, most people prefer security. You are moving on safe ground with your abstract painting. It doesn't hurt anyone, it has prominent precursors, ...

Nährer: That's really true. I myself am often very surprised how many different people (groups) can agree on this kind of hard-edge painting. But my art has never been about security in favor of recognition. I'm often more unsettled by broad agreement than criticism.

CF: In an article about you, "boundaries" were thematized. I find the topic of "boundaries" highly exciting. Borders are annoying but unavoidable. A nation state without a border is not a nation state. An organism without an inside and an outside is none. Your abstract surfaces also have an inside and an outside. But sometimes there are transitions from one surface to the other. Is that a concession to reality, in which there are never sharply drawn borders?

Nährer: Boundaries exist, as you rightly say, in all areas of life. When I close the door to my apartment behind me, that's also a form of boundary that I create. I lock everyone else out by doing so. That is very well accepted in society.
But the question I ask myself in connection with the refugee crisis is: How much violence are we prepared to use to maintain this border order? What will topple first? Our value system or our border fences? As an artist, however, I do not want to and cannot give answers to these questions. Political art that tells us exactly what is right and what is wrong does not interest me. It always has an expiration date, so that in 20 years it may no longer be understood at all.

CF: You also deal with religious themes. Religion has become a minefield today. I'm only thinking of the public disputes over Hermann Nitsch's art. Is that a strategic calculation on your part? Because a scandal à la Nitsch boosts public awareness, or is there a genuine concern behind it?

Nährer: The minefield has already become much larger. For ideological reasons, real discussions about content are no longer possible in the times we live in. Let's think of topics like "foreigners," "Corona" or "abortion. It is much easier to stuff each other into ideological pigeonholes instead of listening to the arguments of the others.
Provocation can be a proven, artistic means to shake us awake again and to get out of our own bubble.
Provocation for its own sake is not enough for me. That kind of thing stirs things up briefly, but it's not sustainable.

CF: For the longest time, religion was the dominant theme in art. Today it is only a marginal phenomenon. What position can an artist still take today to reveal a new facet of religion?

Nährer: If someone asks me about my religious attitude, they will get a clear answer. But I don't always want to deal with the same topics artistically; that bores me and also the visitors.
After all, I continue to develop and go through different phases of my life, which always pose new questions for me. My art is constantly changing. I want to move on and see what else is coming.

CF: An exhibition of yours in 2017 was called "Civitas Dei," meaning "God's State." That sounds like a threat to some and like a promise to others.

Nährer: Today, we associate the term "theocracy" with Islamist terror of the IS and its threat. But this idea is so much older than Islam. Dealing with it has led me to Plato in antiquity or all the way to South America, when Jesuit padres there wanted to found an autonomous Christian state to protect the population from slavery and murder.
I am always interested in both sides of an issue. To illuminate them and then observe what that does to the viewer fascinates me.

CF: You also deal with Far Eastern religions. Do these correspond with your art? I bring abstract painting together well with Asian religions. With Christian issues, abstraction would not be my first choice. Is that strange?

Nährer: Unfortunately, Christian mysticism is completely undervalued and forgotten. That is mainly the fault of the church itself; it has let this valuable treasure go to waste. But if we look back, Christianity has produced wonderful teachers like Teresa of Avila or John of the Cross. They tell of experiences of God and existence that are very similar to those of Eastern gurus and teachers.
Zen meditation is not foreign to me. With its radical turning to the here and now it is very close to some Christian forms of meditation that I was allowed to get to know. Possibly that resonates in the new images.

CF: I found the following sentence in the Standard: "Because he (Florian Nährer) is sure that in the distant future our present will still be called the Golden Age." A disturbing, even depressing sentence. How do you come up with it?

Nährer: I said that sentence before Corona. But for me, it hasn't lost its validity today.
We are all complaining at a very, very high level. But in all areas of life, economically, health-wise, etc., we are doing better today than ever before. We all possess as much as never before.
When I say `golden age`, it is not to depress us, but to encourage us to see the good and to enjoy our lives responsibly, also with regard to creation.

CF: So far we have dealt with some exciting questions that have become more explosive in the Corona year. Order - borders - security - promises of salvation. All your themes and have been for years. Did you respond explicitly to Corona? Did the pandemic have an influence on your new works?

Nährer: I spent a lot of time in the studio and started the new series of works "New Order". If you will, it is my reaction to that particular era. It's a series that comes across as very quiet and contemplative. Public life came to a standstill in 2020. My family and I, like so many, lived very secluded lives during that time. We tried to make the best of it.

CF: You are a free spirit and can't be assigned to any art direction. At the moment you are moving back into the abstract. Is there a reason for your turn to abstraction?

Nährer: At the beginning of a series, there is always a theme that touches and concerns me. Only then do I ask myself what technique I can use to best implement it. And so it can be that my works look very different.

CF: A visit to the exhibition was possible last year - with restrictions - and you also exhibited diligently. Can you already give us dates for the second half of the year?

Nährer: The exhibition at the Dok (Documentation Center for Modern Art, editor's note) runs until the end of June.
In July I'll be exhibiting in Innsbruck at Galerie Mathias Mayr, and in October there's a big group show at Museum Kitzbühel, which I'm really looking forward to.
Other exhibition projects and an art on building project are currently still in the planning stage.


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2021

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