HIMMELSTREPPE
MAHNMAL FÜR DIE ERMORDETEN PATIENTEN WÄHREN DER NS ZEIT
MAUER BEI AMSTETTEN
2019
Mindestens 30.000 Menschen wurden während der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich als „unwertes Leben“ qualifiziert und im Rahmen der NS-„Euthanasie“ ermordet. Opfer wurden sowohl Erwachsene als auch Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung, psychisch Kranke (zunächst während der so genannten „Aktion T4“ in zentral geplanten Deportationen in die Vernichtungsanstalten, später dezentral und anstaltsintern), nicht mehr arbeitsfähige KZ-Häftlinge (Aktion „14f13“) bzw. Zwangsarbeiter/innen, sowie über diesen Personenkreis hinausgehend, Bewohner/innen von Pflege- und Altersheimen.
Zitat: Philipp Mettauer, ein Werkstattbericht "Die „Heil- und Pflegeanstalt“ Mauer- Öhling in der NS-Zeit, 2017
Einige hundert Menschen wurden vernichtet und begraben / verscharrt.
Ihre Existenzen wurden ausgelöscht.
Ihre Namen sind nicht mehr bekannt.
Bestehende Grabsteine wurden entfernt.
Es wurden Bäume gepflanzt, um Gras darüber wachsen zu lassen.
Wir wollen den Ermordeten ein Denkmal setzen. Ein Denkmal um uns an das zu erinnern, was nie wieder passieren darf.
Ihre Namen sind nicht mehr bekannt.
Wir stapeln alte, entsorgte Grabsteine zu einem mächtigen Turm auf. Eine Verbindung zwischen Himmel und Erde. Eine Treppe, eine Leiter, wie sie einst Jakob im Traum erschienen ist.
Die Namen bleiben verborgen, die Steine geben ihr Geheimnis nicht preis.
F L O R I A N N A E H R E R
2021